Instrumentenpflege

Damit man lange Freude daran hat...

Ein Blechblasinstrument braucht regelmäßige Pflege. Nachfolgend sollen dazu einige Tipps und Hinweise gegeben werden.

Grundlegende Behandlung

  1. Nach Beendigung des Spiels immer das Kondenswasser aus dem Instrument entleeren.
  2. Mit einem weichen Lappen die Griffstellen am Instrument abwischen, um den Handschweiß zu entfernen, denn dieser greift auf Dauer den Lack an. Versilberte Instrumente sind in der Regel nicht lackiert - sie werden mit einem speziellen Silberputztuch gereinigt. Um das für Silber typische »Anlaufen« zu verzögern, empfiehlt es sich auch hier, die Griffstellen nach dem Spielen abzureiben.
  3. Vor der Lagerung des Instruments zu Hause, empfielt es sich, das Instrument im geöffneten Koffer noch eine Weile liegen zu lassen, damit die restliche Feuchtigkeit im Instrument verdunsten kann. Dies ist insbesondere dann dringend geraten, wenn man zuvor draußen bei kalter Witterung gespielt hat.
  4. Ventile regelmäßig ölen. Züge immer wieder kontrollieren - wenn sie schwergängig werden, neu fetten, sonst klemmen sie eines Tages und man muß damit zum Instrumentenbauer gehen.
  5. Mundstück und Mundrohr sind besonders Ablagerungen ausgesetzt - diese öfters kontrollieren und ggf. reinigen, denn besonders dort wird das Ansprechverhalten des Instruments stark beeinflusst.

Mundstückreinigung

In kürzeren Abständen macht es Sinn, das Mundstück zu reinigen, denn im Inneren entwickeln sich leicht Bakterien, die Ausgangspunkt für Erkrankungen des Rachenraums sein können. Dazu weicht man das Mundstück in warmem Wasser mit etwas Geschirrspülmittel ein. Nach etwa 10-20 Minuten kann man mit der Mundstückbürste das Mundstück reinigen. Anschließend mit klarem Wasser ausspülen. Mundstücke haben polierte versilberte Oberflächen - daher auf keinen Fall mit einem Scheuerschwamm (Topfreiniger) behandeln! Eine Abnutzung der Silberschicht ist normal - sobald jedoch das gelbliche Messing darunter hervorkommt, sollte man über ein neues Mundstück nachdenken. Färbt sich ein silbernes Mundstück schwarz, so deutet dies auf aggresiven Speichel oder starken Handschweiß hin. Diese »Silberpatina« kann Giftstoffe enthalten und sollte unbedingt regelmäßig entfernt werden (bspw. mittels Silberputztuch).

Ölen und Fetten

Perinetventile (bspw. bei Jazztrompete, Euphonium) müssen in der Regel häufiger geölt werden. Dazu die Ventilkolben aus dem Instrument herausschrauben und mit einem sauberen Papiertaschentuch das alte Öl entfernen. Dann neues Öl auf den Kolben geben: Das Ventil schräg halten (45°) und das Öl vorsichtig von oben nach unten am Ventil herunterlaufen lassen, bis ein paar Tropfen unten ablaufen. Nun das Ventil in der richtigen Orientierung wieder in das Instrument einschieben (auf die Position der Kunststoffnasen an der Ventilfeder achten). Zudem dürfen die Ventile nicht verwechselt werden (1-2-3)!
Eine Konzerttrompete mit Zylinderventilen (auch bei Tenorhorn, Baryton, Tuba) muss mit speziellem Öl behandelt werden. Die Flasche für Zylinderventilöl hat eine Metallkanüle, mit der das Öl präzise platziert werden kann.
Die Abbildung zeigt, an welchen Stellen das Öl aufzutragen ist: 1. Achse am Druckwerk / 2.+3. Verbindungsgelenke / 4. Ventilachslager / 5. Wasserklappe.
Bei Zylinderventilen sollte auch das Ventilachslager auf der Unterseite mit einem Tropfen Öl bedacht werden - dazu die Ventildeckel abschrauben.

Wenn ein Zylinderventil einmal wirklich feststeckt, nicht gewaltsam über den Drücker versuchen, es wieder gangbar zu machen, sondern an der Flügelmechanik anpacken! Notfalls kann über den Zug des 2. Ventils auch direkt dünnflüssiges Öl großzügig innen auf die Ventilachse gegeben werden. Dann das Instrument in kreisenden Bewegungen führen und alle Ventile drücken, so dass das Öl nach und nach an alle Ventile herankommt.
Für die Stimmzüge der Instrumente gibt es spezielles Zugfett. Beim Herausziehen eines Stimmzuges ist immer das entsprechende Ventil zu drücken. Zunächst das alte Fett mittels eines frischen Papiertaschentuchs vom Innenzug entfernen...
...dann mit dem Finger neues Fett hauchdünn auftragen. Danach den Zug wieder in das Instrument einschieben und überschüssiges Fett sauber abwischen. Beim Fetten darauf achten, dass kein Fett an die Ventile kommt.
Für Zugposaunen gibt es spezielles Gleitmittel, das auf dem Innenzug von unten nach oben dünn aufgetragen wird. Vor dem Auftragen empfiehlt es sich, das alte Gleitmittel mit einem sauberen Papiertaschentuch zu entfernen.
Um die Gleitfähigkeit eines auf Fettbasis bestehenden Gleitmittels aufrecht zu erhalten, kann man den Innenzug leicht mit Wasser besprühen.

Generalreinigung

Im Laufe der Zeit bilden sich im Instrument Ablagerungen, die das Ansprechverhalten des Instruments beeinträchtigen. Daher sollte wenigstens einmal im Jahr eine Generalreinigung des Instruments durchgeführt werden. Dazu wie folgt vorgehen:

  1. Ein lauwarmes Wasserbad mit etwas Geschirrspülmittel vorbereiten. Das Wasser darf nicht zu heiß sein, sonst kann sich der Lack des Instruments lösen!
  2. Alle Züge und Ventile aus dem Instrument ziehen und alles für ca. 30 Minuten in das Wasserbad legen.
  3. Das Instrument und alle Teile aus dem Wasserbad nehmen.
  4. Aus einem Papiertaschentuch kleine Stücke für den Putzstab herausschneiden:
  5. Mit dem Putzstab die Rohre vorsichtig (nicht mit Gewalt!) von Ablagerungen reinigen. Wenn man mit dem Putzstab nicht problemlos ins Rohr kommt, ist das Taschentuchstück noch zu dick.


    ACHTUNG: Mit dem Putzstab NICHT in die Ventilmaschine fahren - selbst kleinste Kratzer könnten die Funktionsfähigkeit der Ventile beeinträchtigen!
  6. Alle Teile mit klarem Wasser ausspülen, dabei durch alle Öffnungen spülen.
  7. Das Instrument mit einem sauberen Lappen abtrocknen.
  8. Zuerst die Züge fetten und wieder einschieben.
  9. Dann die Ventile ölen und wieder einsetzen.